EICMA 2012

Morgens um 3.45 ist in der Eifel die Welt noch in Ordnung… bis der Wecker mich aus einem unruhigen Schlaf riss. Die Nach vorher hab ich noch bis um 23.00 gearbeitet… Also los, auf zum Flughafen ins 100km entfernte Düsseldorf. Die Standheizung hat den V70 schon vorgewärmt, der Nebel hält sich zurück, so kann ich dem Diesel die Sporen geben und komme rechtzeitig am Flughafen an. Da treffe ich unseren Overkill, den Wilhelm. Wir steigen in die 3/4 volle Maschine und landen nach einem Kaffee und einer lappigen Laugenbrezel in Malpensa bei Milano. Von hieraus fahren Busse zur Messe. Wer Hin- und Rückfahrt zusammenkauft, spart 4€ und zahl 16. Der Bus braucht etwa eine 3/4 Stunde.

Schon bei der Ankunft ist im Vergleich zu früheren Besuchen ein Riesenunterschied zu bemerken – es ist ziemlich leer. Bestimmt 2/3 weniger Besucher als 2010. Wir ergattern die Messetickets für zum Sonderangebot, dafür ist Wilhelm nun Mitglied des italienischen Autoclubs. Und dann mussten wir noch ein wenig warten, bis die Messe um 10.00 die Schleusen zu den Ständen der Begierde öffnet. Wilhelm greift sich eine Messezeitung – auf dem Titelbild prangt die neue Cali. Gut gemacht – Piaggio. Und eins fällt auf: Das Rot ist weg. Guzzi ist nun schwarz-weiss. Das Logo auch.

Wir haben uns gleich zum Guzzistand begeben, der trotz früher Stunde überraschend voll war. Im 1/2 Minutentakt wechselten die Be-Sitzer auf den beiden Ausstellungsmaschinen auf dem Stand – eine war die Touringversion mit allem Zubehör-Schnickschnack und daneben die schwarzmatte Custom. Auf der Bühne dahinter drehten sich 2 Calis, eine Weisse Touring und eine Custom in glänzend Schwarze mit Lederkoffern. Gegenüber eine riesige Bühne, nochmal 2 Calis, eine schwarze Touring auf einer Drehplattform und eine silberne Custom davor. Rechts davon die neue Vespa und links das neue Modell von Aprilia. Was war sonst noch auf dem Guzzistand zu sehen – 4 mal die neue V7 – unter anderen eine Version im 1000s-farbdesign. Sehr hübsch. Eine Norge 8V in Braunmetallic und eine förstergrüne Stelvio NTX, die auch sehr stark beachtet wurde. Keine Griso und keine 1200 Sport.

Wir haben alle Messestände abgegrast. Bei Ducati war erstaunlich wenig los, MV Agusta war gut besucht, Benelli eher mau. Die Mädels auf dem MV-Stand gefielen mir am besten. Die neue Rivale wies sehr viele Designelemente der Terblanche-Guzzi-Studie aus. Zufall? BMW war stark belagert. Harley auch. Ansonsten – deutlich weniger Stände, alles etwas kleiner.

Draußen gabs natürlich wieder die spektakulären Aktionen mit den Stunt- und Freestyle-Fahrern. Leider haben sie die Bühne auf der Schattenseite aufgebaut. Und leider wars auch das gleiche Progamm wie in den letzten Jahren – auch Chis Pfeiffer. Obwohl das immer noch geil ist, was die Jungs da machen.

Auffällig – besonders im Gegensatz zur Intermot in Köln – es sind viel mehr junge Leute da. Und die Begeisterung für Neues ist immer noch ungebrochen. Da könnten sich viele Miesepeter hierzulande mal eine ordentliche Scheibe von abschneiden. Denn ein Messebesuch in Mailand auf der EICMA ist immer erheblich unterhaltsamer und sehenswerter als in Deutschland. Eine ganz andere Stimmung da. Was auch auffällig ist: Man kann da auf der Messe zu zivilen Preisen Essen und Trinken. In Köln fand ich die Preise einfach nur noch dreist. Gegen 18.00 Uhr gings dann wieder zum Flughafen. Wir haben zum Schluss noch mal den Guzzistand besucht. Da wars schon leerer, und alles ein bisschen lockerer. Und es gab auch mal einen freien Blick auf die Motorräder. Am Flughafen hatten wir noch Zeit, es gab Pizza und dann ab nach Hause. Gegen 0.30 heute morgen bin ich endlich eingeschlafen. Es war einfach toll.

© Text,Fotos und Video: Canta

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